"Verbraucherkompetenzen für morgen durch Lehrkräftebildung heute": Neuer Fachartikel aus dem cLEVER-Projekt

Wie wichtig und notwendig Verbraucherbildung ist, wird durch die aktuellen Debatten um nachhaltige Entwicklung und Digitalisierung deutlich. Konsum ist ein Lebens- und Handlungsbereich, der das Leben in unserer Gesellschaft entscheidend beeinflusst. Wie wir unseren Lebensbedarf decken und unseren Alltag gestalten, hat Folgen für  individuelle und gesellschaftliche Entwicklugen. Diese Konsequenzen des eigenen Handelns und Verhaltens sind für den und die Einzelnen kaum zu überblicken. Zusätzlich ist unser Alltag zunehmend digital geprägt. Digitalisierung erleichtert und vielfach die Alltagsorganisation, z. B. wie ich von A nach B komme oder dass ich mit Freunden in engem Kontakt bleiben kann. Gleichzeitig hinterlässt jeder Klick, jeder Post, jedes Like Datenspuren. Oft geben wir als Verbraucherinnen und Verbraucher dabei Teile unserer Privatsphäre auf, z. B. wenn wir den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zustimmen, um Apps und Online-Dienste zu nutzen.

 

2013 hat die Kultusministerkonferenz einen Beschluss zur "Verbraucherbildung an Schulen" gefasst. [Link] Bei schulischer Verbraucherbildung geht es um die Entwicklung eines verantwortungsbewussten Verhaltens als Verbraucherinnen und Verbraucher, um den Ausbau von Kompetenzen, die für eine reflektiertes und selbstbestimmtes Konsumverhalten und -handeln notwendig sind, um den Aufbau einer Haltung, diese Kompetenzen für Konsumentscheidungen zu nutzen und um konsumbezogene Inhalte. Verbraucherbildung spielt aber nicht nur im Bereich Nachhaltiger Konsum und Medien und Information eine Rolle, sondern auch im Bereich Globalisierung, Finanzen, Marktgeschehen und Verbraucherrecht, Ernährung und Gesundheit. 

 

Verbraucherbildung ist bundesweit vielfältig in curricularen Vorgaben verankert worden, z. B. als Schulfach, in einem bereits bestehendem Ankerfach, als Querschnittsaufgabe aller Fächer oder auch als Kombination der verschiedenen Ansätze (z. B. Ankerfach und Querschnittsaufgabe). Fachfremde Lehrpersonen benötigen Professionalisierungsangebote, um Verbraucherbildung in ihren Fächern implementieren zu können.

In dem neu erschienenen Artikel tragen Silke Bartsch, Katharina Henke, Heike Müller und Isabelle Penning Erkenntnisse aus der Professionalisierungsforschung in Bezug auf das cLEVER-Projekt zusammen, um diese für Fortbildungsangebote im Bereich der Verbraucherbildung nutzbar zu machen.

 

Der vollständige Artikel ist als PDF unter folgemdem Link erhältlich (kostenloser Open Access 24 Monate nach Erscheinen):

 

Bartsch, S., Henke, K., Müller, H. & Penning, I. (2019). Verbraucherkompetenzen für morgen durch Lehrkräftebildung heute: Professionalisierung von Lehrpersonen in der Verbraucherbildung. Haushalt in Bildung & Forschung 8(4), 90-103.

https://doi.org/10.3224/hibifo.v8i4.06